Aktueller Stand zum Projekt

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Endgültiger Entwurfsplan für die neue Dorfmitte Deuten

Mitte November 2020 wurde der erste Entwurf des Planungsbüros Kemper zur neuen Dorfmitte Deuten vorgestellt. Für die Rückmeldungen von einigen Bürger*innen bedanken wir uns herzlich. Es wurden einige Anregungen gegeben, die wir zum Teil in den Plan einfließen lassen konnten:

 

Ø Aufstellung eines Sonnen-/Regenschutzes im Grünen Klassenzimmer, z.B. ein Dreieckssegel (Anmerkung: der Kostenpunkt hierzu wird geklärt)

 

Ø Aufstellung einer Skateboard-Rampe (Anmerkung: es wird geprüft, ob auf der geplanten Rennbahn eine kleine Bodenwelle integriert werden kann (Kosten, Sicherheit?))

 

Ø Aufstellung einer Servicesäule für Radfahrer, z.B. eine Reparatursäule inkl. Luftpumpe etc. (Anmerkung: die Umsetzung dieser Idee wird für gut umsetzbar gehalten, wird geprüft)

 

Ø Errichtung einer Trinkwasserstation (Anmerkung: wird aus mehreren Faktoren als zu kompliziert erachtet)

 

Ø Abschließbare Unterflursteckdosen (Anmerkung: sind im Plan bereits enthalten; konkrete Ausgestaltung wird Teil der Detailplanung.)

 

Ende 2020 / Anfang 2021 kam die Prüfung durch die untere Denkmalbehörde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hinzu. Vertreter des Planungs- und Umweltamtes der Stadt Dorsten (untere Denkmalbehörde) haben uns die Sichtweise des LWL und notwendige Änderungen des Planungsentwurfs erläutert. Der endgültige Entwurfsplan einschließlich der Änderungen nach Vorgaben des Denkmalschutzes liegt nun der Stadt Dorsten zur Beschlussfassung vor. Vor der weiteren Planumsetzung bedarf es der formalen Genehmigung von Seiten des Denkmalschutzes (§9 DSchG)!

Prüfung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe / Denkmalschutz

 Die Herz Jesu-Kirche in Deuten weist einige Besonderheiten auf und ist denkmalgeschützt. Als kunsthistorisch bedeutendes Kunstdenkmal ist sie im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler aufgeführt. Somit ist sie eines der wichtigsten Baudenkmäler in Nordrhein-Westfalen der entsprechenden Epoche und ist eines der bedeutensten künstlerischen Bauwerke zwischen 1920 und 1940. Die Kirche mit dem Umfeld wurde von dem berühmten Kirchenarchitekten Dominikus Böhm  aus Köln errichtet.

 

Da es sich bei der Herz Jesu-Kirche also um ein bedeutendes Baudenkmal handelt, müssen auch Denkmalpflege-relevante Fragestellungen bei der Planung zur neuen Dorfmitte berücksichtigt werden. Insgesamt wird die geplante Aufwertung der Dorfmitte auch vom LWL sehr positiv bewertet. Gleichzeitig sollen die Besonderheiten der Kirche erhalten bleiben. Die erste vorgestellte Entwurfsplanung enthielt jedoch an der einen oder anderen Stelle noch Widersprüche zu den Denkmalpflege-Anforderungen, die einer Anpassung bedurften.

 

Eine der Besonderheiten der Kirche stellt ihre markante Lage dar („Kirche im Eichenhain“). Der Architekt hat nicht nur die Kirche selbst, sondern auch das Gelände um die Kirche herum in sein Konzept einbezogen und hat auch der unmittelbaren Umgebung der Kirche eine Bedeutung verliehen. Dieser Bedeutung muss auch im Projekt Dorfmitte Deuten Rechnung getragen werden und der vom Architekten beabsichtigte Charakter muss aus Denkmalschutzgründen erhalten bleiben.

Anpassungen im endgültigen Entwurfsplan

Die Einrahmung und Einfassung des Kirchplatzes im vorliegenden Plan wird vom LWL als ein Widerspruch zu dem vom Architekten beabsichtigten offenen und naturbelassenen Haincharakter gesehen. Der Haincharakter wäre durch die geplanten Durchgrünungen (Hecken) gestört bzw. verfremdet. Eine rahmende Einfassung mittels Grünmaßnahmen wäre aber denkbar. Ebenso widerlaufen die - zum Teil nachlassender Vitalität geschuldeten - Baumfällungen dem Ursprungscharakter. Eine Nachpflanzung wird dringend empfohlen. Der Platz darf nicht abgegrenzt werden und soll zum Dorf / zur Gemeinde hin offen bleiben. Aus Denkmalpflege-Sicht mussten folgende Anpassungen in die endgültige Entwurfsplanung einfließen:

 

Ø Durch die vom Architekten der Kirche beabsichtigte Besonderheit „Kirche im Eichenhain“ musste geprüft werden, welche Bäume tatsächlich entnommen werden können bzw. welche nicht. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht dürfen nur Bäume entfernt werden, die eine Gefahr darstellen. Für alle vitalen Bäume müsse der Baumschutz Vorrang haben. Aus diesem Grund wird der Kirchplatz an seiner Südseite (zur Grundschule hin) etwas eingerückt. Demzufolge können die dort stehenden und nicht abgängigen Bäume erhalten werden.

 

Ø Das geplante Kunstobjekt muss einen neuen Standort erhalten. Die Sicht auf das Portal der Kirche darf nicht behindert werden oder eine Konkurrenz erhalten.

 

Ø Aus gleichem Grund soll auf die Hochbeete mit der Gräserpflanzung vor dem Portal verzichtet werden. Damit wird auch hier der Erhaltung des Waldhain-Charakters Rechnung getragen.

 

Ø Die Auswahl der Sitzbänke muss ebenfalls mit Blick auf Vermeidung der Sichtverstellung erfolgen, das heißt eventuell ohne Lehnen.

 

Ø Heckenriegel werden ebenfalls nicht errichtet, da auch sie wichtige Sichtachsen verstellen.

 

Ø Die Platzierungen der Fahrradständer im Entwurfsplan geben die bestehende Flächennutzung wieder und können bleiben.

 

Ø Auf die Hochbeete vor dem Kindergarten wird auf Anregung des Kindergartens selbst verzichtet. Radtrainer und Bank, die sich im ersten Entwurfsplan neben dem westlichen Hochbeet befanden, sollen an die Stelle gerückt werden, wo bisher die Hochbeete für den Kindergarten vorgesehen waren.

 

Ø Im öffentlichen Wegebereich müssen laut vorliegendem Entwurfsplan fünf Bäume gefällt werden (Vorgabe des Planungs- und Umweltamtes der Stadt Dorsten für die Neugestaltung des öffentlichen Weges). Hier erfolgt die Anregung, Ersatz zu pflanzen und somit den Eichenhain um die Kirche zu verjüngen.

Schulhof

 

Der Schulhof wurde planerisch vom Förderverein der Grundschule Deuten begleitet. Dazu gab es einen gesonderten Förderantrag des Vereins.  Die erste Anschaffung von Spielgeräten für den Schulhof über den Förderverein ist bereits erfolgt und ebenso der Einbau in größtenteils Eigenregie. Die endgültige Planung des Kernspielbereichs des Schulhofs ist aber noch umfassender, nämlich mit Sandbereichen, „Rennbahn“, Eingrünungen, Fahrradabstellbereichen, Sitzmöblierung etc. .

Nächste Schritte/Zeitplan

2021: Beantragung von Fördermitteln für die Ausführungsplanung zur Dorfmitte Deuten

 

2021: Durchführung der Ausführungsplanung

 

2022: Baubeginn Wegeerschließung, einschl. zum Schulhof, und öffentliche Flächen

 

2024: Baubeginn Kirchplatz. Hierzu bedarf es noch weitergehender Klärungen zur Beteiligung der Kirchengemeinde, u.a. über das Generalvikariat beim Bistum Münster. Weitere Abstimmungen mit dem Denkmalschutz sind erforderlich.